Stahl Rennrad

Ist ein Stahl Rennrad zu fahren eine rein idialistische Angelegenheit?

Um diese Frage zu beantworten, werde ich in diesem Bericht auf  wissenswertes rund ums Thema Stahl Rennrad eingehen.
Zuvor versuche ich jedoch mit meinen eigenen Worten meine Sichtweise zum Thema Stahl Rennrad für euch rüber zu bringen.

Für mich steht das Fahrgefühl beim Rennradfahren im Vordergrund, was auch mit dem jeweiligen Rad zusammenhängt auf dem ich fahre. Durch ein Stahl Rennrad wird das Fahrerlebnis für mich etwas ganz besonderes und vollkommen. Selbst die passende Kleidung gehört für mich beim Radfahren dazu. Wie auch zu anderen Anlässen lege ich natürlich genauso viel Wert darauf mich beim Rennradfahren ordentlich zu kleiden. Das Leben ist meiner Meinung nach halt viel zu kurz um es nicht in vollen Zügen zu genießen.

Ein tolles Stahl Rennrad zu fahren unterstreicht  das Gefühl beim Rennrad fahren für mich.
Vielleicht erkennt ihr euch ja selbst in den folgenden Worten wieder und könnt meine Gefühle bzw. meine Sichtweise nachvollziehen.

Doch vorab gibt´s was zu gucken, denn manchmal sagen ein paar Bilder mehr als Tausend Worte…


Ein Stahl Rennrad zu fahren, hat bestimmt auch für viele von euch in erster Linie idealistische und ästhetische Hintergründe.

Für mich ist es deshalb ganz nah bei dem Wort „Gefährt“ anzusiedeln, weil es für mich wie ein „Gefährte“ ist. Mein Stahl Rennrad begeistert mich weil ich mit ihm zusammen die Welt erkunde und  gemeinsame Erlebnisse sammle.

Diese Bindung zu meinem „Gefährten“ wird mir zudem noch intensiver bewusst weil ich es dadurch  als ein einzigartiges Kunstwerk wahrnehme. Jedes per Hand gefertigte Stahl Rennrad trägt meiner Meinung nach seine eigene Geschichte in sich. Diese wird durch jede Ausfahrt und im Einklang mit der Umgebung in der ich unterwegs bin, unvergesslich weiter geschrieben. Erlebnisse bei Ausfahrten zu sammeln kann ich sicherlich auch mit anderen Fahrrädern. Warum ist dann gerade Stahl Rennrad für mich etwas so besonderes?

Es liegt wohl an dem Herzstück von jedem Stahl Rennrad, dessen Stahl Rahmen. Der Stahl Rahmen ist für mich das eigentliche Stahl Rennrad, denn  er bleibt immer der gleiche. Den Rest, also die Schaltung, Lenker, Laufräder etc. kann man immer wieder verändern (sollte man übrigens auch zwischendurch mal).


Wer mehr als nur ein Stahl Rennrad besitzt bzw. fährt, der erkennt auch Unterschiede im Fahrgefühl.

Ein  René Herse Stahl Rennrad aus den 70er Jahren mit Lenkerenschalthebeln, Schlauchreifen und Spurthaken, fühlt sich auch genau so an! Ein De Rosa Stahl Rennrad mit Bremsschalthebeln, Hochprofilfelgen mit Drahtreifen und Klickpedalen aus  Anfang der 90er Jahre  auch genau so! Genau das ist es was für mich den Reiz ausmacht und das Erlebnis Stahl Rennrad noch facettenreicher gestaltet.

Im englischen spricht man von „steel is real“ womit vielleicht gemeint ist das es etwas wirklich greifbares ist. Es bezieht sich darauf, dass der Erbauer jedes Stahl Rennrad mit seinen Händen speziell für einen anderen Menschen erschaffen hat. Für mich bekommt jeder Stahl Rennrad Rahmen dadurch seinen eigenen Charakter. Es ist für mich schon alleine etwas besonderes ein Stahl Rennrad an mir vorbeifahren zu sehen. Die unzählig vielen verschiedenen Arten von Muffen, Geometrien, Lackierungen und Stahlsorten sind grenzenlos.


Es gibt zudem nicht nur die verschiedensten Stahlsorten bei der Auswahl von Rohren, sondern auch verschiedene Rohrprofile.

An einem Colnago oder Rossin Stahl Rennrad Rahmen kann man dieses öfters bewundern. Das Colnago Master auf den Bildern unterhalb hat für mich einen der schönsten Rahmen die je gebaut wurden. Gilco ist übrigens eine Abkürzung welche für Gilberto Colombo steht. Gilberto Colombo war ein italienischer Designer und hat Designs für Autos, Segelboote und Häuser  entworfen. Das Design des Colnago Master Gilco design profilio S4 trägt zudem zu einer besseren Stabilität des Rahmens bei.

Ein Stahlrahmen wird für mich deshalb wie das Bild jedes Malers zu einem Kunstwerk. Die vielen Rahmenhersteller und unterschiedlichen Rahmenbauer, machen den Stahlrahmen durch  liebevolle Einstanzungen, Verzierungen und Linierungen somit einzigartig. Diese unterschiedlichen Facetten in Kombination mit besonderen Lackierungen bei den tausenden von verschiedenen Stahl Rennrad Modellen machen den Reiz aus. Die Materie Stahl zählt für mich deshalb zu dem schönsten  Material aus dem man einen Rennrad Rahmen fertigen kann…


Deshalb sind hier ein paar Bilder von meinem Colnago Master Gilco design profilio S4 von 1987 auf denen man das ganz schön erkennen kann.


Viele verbinden mit einem Stahl Rennrad leider nur veraltete Aspekte, wie z.B. ein schweres Gewicht.

Stahlrahmen haben für die Allgemeinheit eine geringe Verwindungssteifigkeit im Tretlagerbereich und die Anfälligkeit für Korrosion als Attribute. Deshalb trennt sich mittlerweile auch das Lager der Rennradfahrer in zwei Gruppen. Auf der einen Seite stehen diejenigen die extrem leichte und moderne Rennräder bevorzugen und praktische Aspekte im Vordergrund sehen. Auf der anderen Seite stehen die Stahl Rennrad Liebhaber die das Flair beim fahren auf den Boliden förmlich genießen.

Ein Stahl Rennrad hat nicht den Aspekt des niedriggewichtigen Rennrades zu bieten, aber es sind lediglich 1,2 Kilogramm mehr Gewicht. Ein Carbon Rahmen wiegt durchschnittlich ca. 800g und der Rahmen eines der leichtesten Stahl Rennrad Rahmen eines Cinelli XCR gerade einmal 1470g. Man kann also bei den Anbauteilen eine Menge Gewicht einsparen. Ich verstehe deshalb auch nicht, warum in Tests Stahl Rennräder mit mittelmäßigen und schweren Komplettgruppen oder Laufrädern vorgestellt werden.


Meine geliebte Katja fragte mich irgendwann mal: „Warum muss denn ein Fahrrad überhaupt leicht sein?“

Eigentlich eine berechtigte Frage, oder? Ist es nicht egal wie leicht ein Carbon Rennrad oder wie schwer ein Stahl Rennrad ist? Es gibt mehrere Faktoren welche in dieses Thema hinein spielen.

Bergauf ist es definitiv ein Vorteil leichter zu sein, Bzw. einen leichten Laufradsatz zu haben. Man muss hier einfach weniger Masse in Rotation versetzen. Bedeutet dies im Umkehrschluss, dass man mit schwereren Laufrädern auf flachem Terrain schneller ist? Ich behaupete einfach mal JA weil ich das genau so, mit meinem Rigida DP18 LRS erlebt habe.

Man(n) versucht durch 1000€ pro Kg weniger Gewicht, irgendetwas zu kompensieren.

Fausto Coppi und Eddy Merckx wurden einmal nach ihrem Erfolgsrezept gefragt. Sie antwortenten: „Einfach in jeder freien Minute auf dem Rennrad sitzen und fahren.“ Ein Eddy Merckx ist als einer der ersten Rennradfahrer mit dem ganzen Körper gefahren. Er benutzt die Arme und stemmt sich sich beim fahren konträr gegen die Torsionskräfte der Beine. Er baut dadurch eine Körperspannung auf und kann die gesammte Körperkraft auf das Rennrad übertragen.

Ein Rennrad muss die Kraft des Fahrers möglichst gut auf die Straße bringen. Wenn man einen extrem dünnwandigen und leichten Stahl Rennrad Rahmen fahren will und wie ich 85Kg wiegt und viel Kraft hat. Dann würde man definitiv an der falschen Stelle ein paar hundert Gramm einsparen wollen. Man kann also zuerst besser am eigenen Gewicht arbeiten bevor man am Carbon Rennrad oder Stahl Rennrad etwas einsparen will.

Rennradfahren ist eine Kraft-Ausdauer Sportart, weshalb auch ein Jan Ullrich so wahnsinnig schnell war. Er hat seine geballte Kraft gepaart mit der perfekten Technik einfach auf die Straße gebracht. Leichte Rennräder sind toll, aber das bedeutet nicht, das man dadurch gleich zu einem guten Rennradfahrer wird. Auch hier sollte man überlegen welchen Zweck ein Rennrad erfüllen soll und danach auswählen. Schön wäre es natürlich wenn man ein Rad für jeden Zweck hat. Es ist wie mit Schuhen… Man hat ja auch unterschiedliche Schuhe für unterschiedliche Anlässe. 🙂

Letztendlich sind Sitzhaltung, Kraftübertragung, und Aerodynamic entscheidend über Komfort, stiffness und Geschwindigkeit.

Apropos…


Vielleicht ist ein Grund für Tests von einem Carbon-Rennrad, dass es nicht mehr überragend gegenüber einem 953er Stahl Rennrad aussieht. Oder, dass man einfach nur überteuerte Rennräder verkaufen will?

In Tests sollte z.B. mal ein High End Stahl Rennrad wie das Cinelli XCR mit einem Carbon Rennrad verglichen werden. Was übrigens ein Grund dafür ist, warum ich aus meinem Rickert Stahl Rennrad zu einem leichten Neo-Klassiker machen möchte. Letztendlich sind es die Anbauteile welche ein Rennrad leichter machen. Deshalb heißt es auch hier: „Augen auf beim Teile Kauf“.

Dazu weiter unten gerne mehr, zunächst möchte ich aber weiter meine intentionalen Sichtweisen weiterverfolgen.


Wenn ich einen Rennradfahrer auf einem Alu oder Carbon Renner sehe, dann berührt mich das nicht.

Mir fehlt die persönliche und emotionale Bindung zu diesen Rädern weil es meist ein Rad von der Stange ist.

Für mich liegt zudem eher der Reiz darin mir mein Velo so auszustatten wie ich es gerne hätte. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich gerne die unterschiedlichen Anbauteile zwischen meinen Rennern kombiniere. Ich  bearbeite zudem selbst gerne diese Anbauteile und verändere sie, wie es mein handwerkliches Können zulässt. Dieses Basteln und Handwerken, Schrauben, Polieren, Feilen und Formen ist für mich ein wahres Erlebnis. Ich finde übrigens, dass das „Leben im hier und jetzt“ das eigentliche Leben darstellt, als nur das erreichen von Zielen. Der Weg ist für mich das Ziel, auch beim Radln (hier ist es der Fahrradweg).


Moderne Rennräder haben leider fast alle die gleichen Rahmengeometrien und sind dadurch nur wenig individuell.

Außerdem sind sie durch verbaute Carbongabeln, Carbonvorbauten oder Carbonlenker, nicht jahrelang gefahrenfrei zu fahren. Zudem fühlen Sie sich durch die Geometrie, den Klang und im gesamten Fahrgefühl nicht wie ein individuelles Stahl Rennrad an. Ich empfinde Carbon auch im Rennradbereich als tolle Erfindung, eben nur nicht bei tragenden Teilen am Rad…

Natürlich will ich auch ein möglichst leichtes Stahl Rennrad fahren, aber zu welchem Aufpreis und zu welchem Risiko?

Deshalb möchte ich auch als erstes auf den Werkstoff Carbon eingehen. Carbonrahmen bekommen durch UV-Einstrahlung, Schläge vom fahren und durch Kratzer, zwangsläufig Beschädigungen. Er bekommt durch die Benutzung, kleine und für das Auge meist unsichtbare Sollbruchstellen oder auch Haarrisse in der Struktur. Deshalb schließe ich den Werkstoff Carbon für mich persönlich als Werkstoff für einen Rahmen oder eine Gabel grundsätzlich aus. Selbst Carbonfelgen, Carbonspeichen und Carbonlenker würde ich nicht verwenden. Man kann leider nie genau sagen kann wie weit die Materialermüdung fortgeschritten ist und riskiert dadurch einen Sturz. Ich finde Carbon als Material nur sinnvoll bei Bremsschalthebeln, Schaltwerken, Umwerfern, Tretkurbeln, Bremsen, Flaschenhaltern, Sätteln und Sattelstützen.


Und es braucht nicht immer tausende von Euro um ein Rad für alle Zwecke zu haben…

Deshalb habe ich mir ein Gudereit Trekkingrad für 50€ gekauft und habe es  zum Allzweckrad umgebaut. Der Hintergrund war, dass ich mein Rickert Spezial leider restaurieren musste und einen adäquaten Ersatz brauchte. Ich bin zwei Jahre mit dem Rad gefahren und sogar den letzten Sauerland Extreme 2015. Ich kann das Randonneur nur in den höchsten Tönen loben. Es ist ebenso als Cyclo-Cross Bike geeignet wie für die alltägliche Fahrt zur Arbeit.


Nun zum Thema Aluminium Rennrad Rahmen versus Stahl Rennrad Rahmen…

Ich habe grundsätzlich nichts gegen ein Rennrad mit einem Alurahmen, weil es auch in diesem Bereich Top Anbieter gibt. Es gibt auch hier Firmen welche wunderschöne Alurahmen herstellen. Ein Aluminium Rennrad hat jedoch für meinen Geschmack meistens einen zu großen Rohrdurchmesser. Hierdurch erinnern sie mich an Mountainbikerahmen wenn man den gesloopten Rahmen mit dem ofenrohrartigem Schrägrohr betrachtet.
Ich finde außerdem, dass die Schweißnähte meist wulstig und zu prägnant sind, was bei helleren Farbtönen stark auffällt. Wenn es nach mir geht, dann sollte jeder Alurahmen geschliffene Schweißnähte haben, damit es einfach im Gesamtbild eleganter aussieht.

In Sachen Komfort sehe ich  einen Nachteil darin, dass Aluminium Rahmen nicht die tollsten Elastizitätswerte besitzen. Dazu kommt dass der Werkstoff Aluminium im Vergleich zu Stahl in den ersten Jahren der Benutzung schneller ermüdet. Was zur Folge hat, dass der dadurch entstehende Komfort bzw. die dadurch enstehende Dynamik schneller leidet. Manche Stahl Rennrad Rahmen hingegen haben hunderttausende Kilometer auf dem Buckel und fahren sich noch genauso wie vor 60 Jahren. Aluminium Rahmen werden bis auf einige Ausnahmen meistens auch nicht für den späteren Fahrer maßgeschneidert. Der Hintergrund liegt schlicht und ergreifend darin die Produktionskosten gering zu halten.

Ein Alu Rennrad ist also oft ein Massenprodukt welches z.B. in China durch Schweissroboter gefertigt wird. Aluminium bietet also als Werkstoff einfach unheimlich viele Verwendungszwecke und zudem zu ein Top Preis-Leistungsverhältnis.


Letztendlich hat ein Rennrad mit einem Alurahmen grundsätzlich auch einen Vorteil gegenüber einem Stahl Rennrad aus nicht rostfreiem Stahl.

Es geht hierbei letztendlich um den Verwendungszweck von einem Rennrad. Man kann mit einem Alu Rennrad ohne grössere Ängste lange Touren durch Schnee, Matsch und Regen unternehmen. Bei einem Stahl Rennrad müsste man davor Angst haben, dass der Rahmen zu rosten anfängt. Deshalb ist zum Beispiel ein altes Kettler Alu Rad  predistiniert dafür ein Stadtrad oder ein Winterrad zu werden. Aber auch Aluminium Korrodiert und ermüdet durch Wettereinflüsse und die Belastung beim Fahren. Bei alten Alurahmen können dadurch an Stellen wie z.B. der Sattelrohrmuffe oder dem Steuerrohr durch die hohe Belastung Risse entstehen.

Abschließend kann ich nur sagen, dass die Auswahl riesig ist für die Anschaffung eines Rennrades. Deshalb versuche ich durch diesen Bericht nur die Auswahl für die lesenden zu vereinfachen. Ich will nicht urteilen und sagen das es nur schwarz oder weiss bzw. gut oder schlecht gibt. Man sollte also grundsätzlich zuerst darüber nachdenken, welchen Verwendungszweck ein Fahrrad erfüllen soll. Danach kann man den Werkstoff passend hierzu auswählen um Schritt für Schritt seinem Traumrad für jeden Einsatzbereich näher zu kommen.


Im folgenden unteren Teil will ich gerne näher auf die charakteristischen Details von einem Stahl Rennrad eingehen.

Ich will zudem die allgemeinen Vorurteile gegenüber einem Stahl Rennrad etwas ins rechte Licht rücken bzw. aus der Welt schaffen.

Wenn ich ein Stahl Rennrad an mir vorbei fahren sehe, dann geht mir das Herz auf. Dann versuche ich jeden nur möglichen Blick zu erhaschen um es mir so genau wie möglich anzuschauen.

Die geschmiedeten und meist verchromten Ausfallenden setzen schon die Laufräder unverwechselbar in Szene. Die filigranen Rahmenrohre lassen das Stahl Rennrad einfach nur schnell und elegant aussehen. Dazu noch die schönen und unzählig verschiedenen Arten von Muffen an einem Stahl Rennrad. Diese charakteristischen Details lassen ein Stahl Rennrad als einzigartiges individuelles Kunstwerk erscheinen. Es geht für mich nichts über ein handgefertigtes Stahl Rennrad, welches durch Schweiß, und Präzision in stundenlanger Handarbeit gefertigt wurde.

Weshalb ist eine individuelle Rahmengeometrie bei einem Stahl Rennrad  so wichtig?

Mit einer individuellen Rahmengeometrie kann ein Stahl Rennrad Rahmen zudem für den jeweiligen Fahrer der Rahmen genau angepasst werden. Profi Rennradfahrer wie z.B. Eddy Merckx haben sich diesen Vorteil zu nutzen gemacht. Ernesto Colnago und Ugo de Rosa tragen deshalb einen erheblichen Anteil an dem Erfolg von Eddy Merckx. Eddy Merckx hat sich ein paar hundert Stahl Rennrad Rahmen von diesen beiden Virtuosen fertigen lassen. Eddy Merckx wollte für fast jede Herausforderung das passende Stahl Rennrad um diese perfekt zu meistern.

Heutezutage macht sich deshalb immer noch ein Rahmenbauer wie z. B. Sven Krautscheid dieses Prozedere zu nutze. Hintergrund ist, dem späteren Fahrer ein maßgeschneidertes Fahrrad zu fertigen, um dessen persönlichen Attribute zu optimieren oder auszugleichen.


Warum kann men ein gutes Stahl Rennrad mit einem maßgeschneiderten Anzug vergleichen?

Ich finde übrigens, dass meistens das Fahrrad auch den Charakter des Fahrers unterstreicht bzw. genau zu ihm passt. Wenn man einen Hund und sein Herrchen betrachtet dann fällt auf, dass beide meist sehr gut zueinander passen. Vor allem die Frisur und Haare der beiden passen fast immer zusammen. Die eigentliche Vielfalt entsteht deshalb bei Stahl Rennrädern erst durch die einen ähnlichen Effekt. Es geht um die unterschiedlichen und verschiedenen Firmen welche Stahl Rennräder herstellen bzw. hergestellt haben.

Man kann die unterschiedlichen Fahrradmarken oder auch Rahmenbauer gut mit Bekleidung von unterschiedlichen Herstellern vergleichen. Hier gibt es auch unterschiedliche Qualitätsmerkmale oder auch bestimmte Designs oder stilistische Feinheiten, welche gewisse Firmen auszeichnen bzw. einzigartig machen. Für mich liegt genau hier der Ansatzpunkt für mein eigenes Traumrad, nämlich im Detail.

Wie auch im Leben sind es die kleinen Details an einem Stahl Rennrad die es dadurch zu etwas besonderem machen. Jedes kleine Detail ist das eigentlich Wichtige, welches den Unterschied und damit das besondere Etwas ausmacht. Wenn ich mir alles ganz genau anschaue, erkenne ich immer wieder die liebevolle Hingabe zum Stahl Rennrad. Ich blicke auf Punkte wie Patografien oder auf jede kleine mit Farbe ausgefüllte Stelle an einer Muffe. Es ist also die Liebe zum Detail, welche für mich das Gesamtkunstwerk Stahl Rennrad zu etwas einzigartigem  macht. Deshalb möchte ich in Zukunft, jedes meiner Fahrräder genauso als ein Gesamtkunstwerk betrachten. Ich möchte diese nach unterschiedlichen Aspekten oder Mottos aufbauen und formen.


Seitdem ich auf meinem geliebten Rickert Stahl Rennrad durch die Gegend fahre, habe ich immer wieder Kleinigkeiten daran  verändert…

Vielleicht, weil ich es immer noch ein Stück schöner für mich gestalten wollte… Letztendlich bin ich an dem Punkt angekommen, dass ich versuchen will mit meinen Fähigkeiten ein absolutes Traumrad daraus zu gestalten. Ich will mich dadurch persönlich weiter zu entwickeln, und meine Fantasie und Kreativität darin ausleben.

Irgendwann Abends im Keller hat es  „Klick“ bei mir gemacht, und eine andere Sichtweise zur Folge gehabt. Deshalb will ich zukünftig jedes Anbauteil  so auswählen und bearbeiten wie ich es gerne an meinem Stahl Rennrad fahren möchte. Mein Ziel ist, mir mit meinen handwerklichen Fähigkeiten, finanziellen Möglichkeiten und Fantasie mein ganz eigenes Traumrad zu erschaffen. Ein maßgeschneidertes Stahl Rennrad mit genau den Attributen und den Fahreigenschaften die ich mir schon immer gewünscht habe. Genau diesen Umbau werde ich für euch unter Rickert Spezial im Wandel der Zeit dokumentieren. Vielleicht kann ich die Frage vom Anfang, ob ein Stahl Rennrad zu fahren eine rein idialistische Angelegenheit ist, damit beantworten.


Als erstes brauchte ich ein Konzept für den Umbau von meinem Rickert Rennrad…

Mir wurde klar, das der voll verchromte Rickert Rahmen in Zukunft nur zu einem absoluten Schönwetter Stahl Rennrad werden kann. Der Rahmen ist einfach nicht dazu geeignet bei Regen oder Feuchtigkeit benutzt zu werden. Die Feuchtigkeit würde zwangsläufig zu Rost welcher sich unter das Chrom setzen würde.


Hugo Rickert hat sich 1986 viel Mühe mit meinem Schätzchen gegeben als er es mit seinen Händen erschaffen hat. Deshalb wäre es sehr schade, wenn ich den guten Zustand durch die Nutzung bei schlechtem Wetter zerstören würde.

Ich will außerdem das Gesamtgewicht des Stahlrenners auf ca. 8 Kg, oder weniger senken und die Kraftübertragung durch ein modernes Tretlagersytem verbessern. Ich werde jedes einzelne Anbauteil selber bearbeiten und ihm dabei meine eigene individuelle Note verpassen. Ich will mich später gerne an jedes einzelne Anbauteil erinnern können welches an meinem Traumrad von mir eigenhändig bearbeitet wurde. Dadurch wird es für mich immer etwas besonderes sein.


Konzept für den Neuaufbau von meinem Cromovelato Rickert Spezial Rennrad von 1986:

  • Eine Gewichtsreduktion durch leichte High End Anbauteile hevorrufen
  • Umbau auf Campagnolo Ultra Torque wegen der Kraftübertragung
  • Einfach mal alt und modern miteinander kombinieren um den Flair eines Stahl Rennrades mit dem Komfort moderner Anbauteile zu genießen
  • Einzelne Anbauteile personalisieren bzw. künstlerische, wunderschöne kleine Details schaffen
  • Letztendlich will ich meinem Traumrad vielleicht sogar einen Namen geben, welchen ich in Handarbeit in das Rad einfließen lassen könnte.
    Den vorherigen Zustand festhalten um später damit vergleichen zu können.

Vor dem Umbau waren die folgenden Anbauteile an meinem Rickert Rennrad montiert:

  • Cinelli Vorbau
  • Campagnolo Chorus Steuersatz
  • Cinelli Lenker
  • Campagnolo Record Patronen-Tretlager
  • Cinelli Lenker
  • Campagnolo Chorus Aero Sattelstütze (poliert)
  • Selle Italia flite TT 165g Sattel
  • Campagnolo Chorus Schaltwerk von 1988
  • Cinelli Lenkerband
  • Campagnolo Avanti Bremsschalthebel (polierte Bremshebel)
  • Nokon Züge in Gold eloxiert
  • Campagnolo Athena monoplanar Bremsen
  • Campa Avanti Umwerfer (hochglanzpoliert)
  • Campagnolo Chorus Tretkurbel
  • Look KEO Carbon Pedale
  • Campagnolo Electron Laufradsatz mit Campa Schnellspannern und Continetal Grand Prix 4000s Reifen
  • Campagnolo 9-fach Stahl Kassette
  • Connex Kette

Gewicht: ca. 9,00 Kg
Mit einer digitalen Kofferwaage gemessen


Jetzt heißt es neue und passende Anbauteile  für ein 30 Jahre altes Stahl Rennrad zu kaufen…

Die Idee ist, einige der bisher verbauten Anbauteile für den Aufbau eines anderen Rennrades zu nutzen. Ich brauche ein Rad, welches als Fahrrad dient um es bei etwas wackeligem Wetter zu nutzen. Ein Rennrad für RTF´s, Ausfahrten oder als Alltagsrad bzw. Winterrad.
Das Problem ist, dass man nicht schnippst und „Zack“ sind alle tollen Fahrradteile da. Sondern es ist ein akribisches suchen und auf Schnäppchen warten. Deshalb war mir klar, dass ich mich zwangsläufig von einigen Fahrradsachen trennen muss um den Umbau finanzieren zu können.

Verbaut werden folgende Fahrradteile an meinem Rickert Spezial von 1986:

  • Campagnolo Nuovo Record Steuersatz
  • Ein schwarzer Cinelli Vorbau
  • Cinelli Lenker mit hochglanzpoliertem Mittelteil
  • Nokon Pearls (die seltene hochglanzpolierte Version)
  • Campagnolo Record 10-fach Carbon Ergopower Bremsschalthebel
  • Selle Italia Flite TT 165g Sattel mit braunem Rindsleder neu bezogen
  • Campagnolo Record 10-fach Carbon Titan Schaltwerk mit langem Schaltkäfig.
  • Braunes Brooks Leder Lenkerband
  • Campagnolo Record 10-fach Carbon Titan Umwerfer
  • Tune Carbon „Wasserträger“ Trinkflaschenhalter
  • Campagnolo Record Titanium Bremsen single und dualpivot in schwarz
  • Campagnolo Record Ultra Torque Carbon Tretgarnitur
  • KNC Kette mit Hohlbolzen
  • Campagnolo Record Carbon Sattelstütze
  • Campa Electron Laufradsatz mit Campagnolo Schnellspannern und Continetal Grand Prix 4000s Reifen
  • Campagnolo Record 10-fach Kassette mit 13z-28z

Hört sich doch erstmal ganz sportlich an oder?


Unterhalb findet Ihr wissenswertes Informationen zum Thema Stahl Rennrad, über Rahmenmaterialien und Hersteller.

Deutsche Stahl Rennrad  Rahmenbauer: 

Rickert, Schumacher, Lüders, Brose, Marschall, Krautscheid, Herkelmann, Vogel, Robert Piontek.

Deutsche Stahl Rennrad Hersteller:

Bauer, Enik, Kotter, LIga, Patria, Centurion, Rabeneick, Winora, Herkules, HKS (Hans Kettler Schwelm).

Italienische Stahl Rennrad Hersteller:

Bei den Italienischen Stahl Rennrad Herstellern gibt es eine sehr große Auswahl an unterschiedlichen Herstellern. Auffallend ist, dass viele der bekanntesten Rennradfahrer auch letztendlich eine eigene Fahrradmarke hervor gebracht haben. Dadurch kann man gut erkennen, dass Italien schon immer eine große Rennradfahrer Nation war Bzw. ist.

  • Alan
  • Basso, Bartali, Battaglin, Benotto, Bianchi, Boschetti, Bottecchia,
  • Carrera, Casati,  Chesini, Cinelli, Ciöcc, Colnago, Fausto Coppi,
  • Daccordi, Dancelli, De Rosa, Mino Denti,
  • Faggin, Fondriest
  • Garelli, Gianni Motta, Gios, Guerciotti
  • Kuota
  • Legnano,
  • Masi, Milanetti, Francesco Moser,
  • Olmo, Olympia,
  • Pelizzoli, Pinarello, Pogliaghi, Prinetti & Stucchi
  • Romani, Rossin,
  • Scapin
  • Tommasini
  • Vicini, Viner
  • Wilier
  • Zullo

Französische Stahl Rennrad Rahmenbauer und Stahl Rennrad Hersteller:

In einem Atemzug mit Italien als Rennradfahrernation muss man natürlich Frankreich nennen. „Le grand nation“ hat nicht ganz so viele Stahl Rennrad Hersteller zu bieten wie Italien, jedoch viele Stahl Rennrad Rahmenbauer.

Französische Stahl Rennrad Rahmenbauer:

André Bertin, Alex Singer, Rene Herse.

Französische Stahl Rennrad Hersteller

Gitane,Look, Motobecane, Mercier, Peugeot,

Niederländische und Belgische Stahl Rennrad Hersteller:

Gazelle, Batavus und Koga (Niederlande)
Eddy Merckx, Flandria und Ridley (Belgien)


Informationen über Materialien, welche bei Stahl Rennrad Rahmen verwendet werden:

Der Rahmen von einem hochwertig verarbeiteten Stahl Rennrad wird entweder aus Reynolds Stahlrohren oder aus Columbus Stahlrohren gefertigt. Früher gab es viel mehr hochwertige Stahlrohr Hersteller als heute. Das liegt vor allem daran, dass es vor den ersten Carbon Rahmen viel mehr Bedarf für Stahlrahmen gab.

Reynolds Rahmenrohre:

Stahlrohre vom englischen Hersteller Reynolds haben verschiedene Qualitätsmerkmale welche sich in verschiedenen Attributen wiederspiegeln. Der Grundgedanke von Reynolds war es, einen Stahlrahmen  leichter, steifer und weniger anfällig für Korrosion zu machen.

Das Reynolds 531 Stahlrohr ist zudem das Stahlrohr welches am meisten bei der Herstellung eines guten Stahlrahmens verwendet wurde. Hier gibt es verschiedene Ausführungen bzw. verschiedene Varianten unter denen man die Reynolds 531 Rahmenrohre kombinieren kann.

Reynolds extra light, Reynolds 531 Professional, Reynolds 531 Designer select, Reynolds 531 Speed Stream, Reynolds 531 All Terrain etc.

Es gibt Reynolds Rahmenrohre aus:

Reynolds 953, Reynolds 853, Reynolds 753, Reynolds 653, Reynolds 531, Reynolds 528, Reynolds 501, Reynolds 453, Reynolds 401, Reynolds etc.

Reynolds 953 und Reynolds 853 Rohre werden sogar heute noch von Rahmenbauern verwendet. Diese Stahlrohre haben  so hochwertige Legierungen, dass es quasi Edelstahl ist und den Attributen von Titan nahe kommt. Reynolds 953, 853, und 753 Rohre, können jedoch durch ihre geringe Wandstärke beim Schweißen schnell ein Loch bekommen.


Columbus Rahmenrohre:

Columbus Rahmenrohre, sind die  zweite High End Stahlsorte, welche beim Bau eines Stahlrahmens verwendet wird. Hochwertige Stahl Rennrad Rahmen wurden meistens aus Columbus SL Rohren hergestellt. Auch hier gilt wieder zu beachten ob und wie viele Rohre des Rahmens konifiziert wurden.
 

Es gibt Columbus Rahmenrohre in den  Abstufungen:

Columbus XCR, Max, Genius, Brain, TSX, MXL, Columbus SLX, SL, EL.  Columbus Aelle, Gara oder Columbus Thron sind die preiswertere Variante bei Columbus Stahlrohren.


Stahl Rennrad Rahmen mit Muffen und Stahl Rennrad Rahmen ohne Muffen:

Ein Stahl Rennrad bekommt sein unverwechselbares Detail durch die vielen verschiedenen Arten von Muffen (lugs) welche beim Rahmenbau verwendet werden.

  • Fleur de lys Muffen
  • Nervex Muffen
  • Richard Sachs Muffen
  • San Rensho Muffen

Es gibt aber auch Stahl Rennrad Rahmen welche innen gemufft sind. Zudem gibt es eine Art um Stahl Rennrad Rahmen auch ohne Muffen herzustellen, welche „fillet brazed“ genannt wird. Bei „fillet brazed“ werden die Rahmenrohre nur mit einer Schweißnaht verbunden.

Bei alten hochwertigen Stahlrahmen wurden oft Nervex Muffen verarbeitet. Nervex Muffen zählten damals zu den leichtesten, und vielfältigsten Muffen. Die hochwertigsten Nervex Muffen heißen Nervex Professionell.

Ebenso vielfältig und hochwertig sind Edelstahlmuffen von Richard Sachs. Diese Muffen werden heute öfters von Rahmenbauern verwendet als Nervex Muffen. Der Vorteil von Richard Sachs Muffen liegt darin, dass man diese hochglanzpolieren kann. Dadurch dass sie aus zähem verwindungssteifem Edelstahl hergestellt wurden, Korrodieren diese später nicht. Falls sie jedoch Korrodieren sollten, kann man die Muffen einfach wieder etwas nachpolieren.


Weshalb gibt es konifizierte Rahmenrohre an einem Stahl Rennrad und was bedeutet das eigentlich?

Die drei  Rahmenrohre, Oberrohr, Sattelrohr und Schrägrohr (Unterrohr) können nachträglich noch konifiziert werden, wodurch eine weitere Gewichtsersparnis erzielt wird. Man spricht hierbei von butted (einfach konifiziert), double butted (zweifach konifiziert) und triple butted (dreifach konifiziert). Das bedeutet, dass ein Rahmenrohr, zwei Rahmenrohre oder drei Rahmenrohre bei der Herstellung von Stahl Rennrad Rahmen konifiziert werden. So bekommt das Stahlrohr eine geringere Wandstärke in der Mitte, und behält zur Muffe hin seine dickere Wandstärke. Der Vorteil liegt darin ein geringeres Gewicht des Rohres zu erzielen, und trotzdem die Stabilität und die Verwindungssteifigkeit zu verbessern.

Mehr zum Thema Stahl Rennrad findet Ihr auf diesen Internetseiten:

Starostneradost

Leezenkultur e.V.

Der neue Klapprad Kult startet auf Klapprad-King.de