Geschichten rund ums Rad

Von Null auf Hundert in 41 Jahren :

Am 14.07.2011 veränderte sich mein Leben, indem ich durch eine sehr spontane Handlung zu meinem neuen Sportgerät einem Kettler Strato gekommen bin…


Vorab möchte ich aber davon erzählen warum es überhaupt so weit gekommen ist und in der Zeit zurück reisen.

Das Fahrradfahren habe ich im Sommer 1979 mit 4 Jahren gelernt, ich weiß sogar auch noch genau wie: Ich hatte damals noch Stützräder an meinem grünen kleinen Rad, bei dem immer der Plastiksattel abgegangen ist. Meine Eltern beschlossen, dass ich in Zukunft ohne Stützräder fahren kann, deshalb frage ich mich jetzt als Vater von 2 Kindern, warum man damals überhaupt Stützräder an die Räder angebracht hat? Na egal^^


Mein Vater ging mit mir zum „Lanstroper Ei“, denn wir wohnten damals in der Wasserfuhr also der Straße, welche zum Wasserturm in Lanstrop führt. Dort gibt es einen kleinen Hügel und die Straße ist etwas abschüssig. Mein Vater sagte zu mir: „Ich halte dich fest beim Fahren, du brauchst keine Angst haben“. Das Ganze haben wir zweimal wiederholt und beim dritten Mal bergab, merke ich, dass mein Vater mich nicht mehr festhält… Ich war wie versteinert und hatte das Gefühl das ich nicht mehr lenken kann. Deshalb fuhr ich auch links die Böschung hinunter und überschlug mich. Ich war natürlich am weinen, aber mein Vater setzte mich sofort wieder aufs Rad und seit dem kann ich Radfahren.


Das erste tolle eigene Fahrrad war dann ein rotes BMX 2000, welches ich zu Weihnachten 1982 (also mit 7 Jahren) geschenkt bekommen habe. Irgendwann bin ich mal im Sommer, mit einem Freund eine etwas größere Runde Fahrrad gefahren. Es war super warm und wir sind über einen Feldweg gefahren und der Staub vom Dreck wirbelte auf. Ich dachte mir, fahr doch einfach durch die Pfütze die so ca. 5 m lang war. Gesagt getan! Das Schutzpolster, welches am Oberrohr befestigt war, schwamm auf dem Wasser J. Das BMX war vollkommen mit Schlamm überzogen… Ich habe dann das Rad, als ich zuhause angekommen war im Garagenhof stehen lassen und bin zum Mittagessen gegangen. Was ich nicht bedacht habe war, dass der Schlamm in dieser Zeit trocknete… Ich wollte mich also nach dem Essen wieder auf mein Fahrrad setzen und losfahren. DAS GING ABER NICHT… So ein BMX 2000 hatte damals Schutzbleche und der lehmige Schlamm blockierte die Räder und war förmlich mit den Schutzblechen verwachsen. Danach habe ich dann zum ersten Mal an einem Fahrrad rumgeschraubt, weil ich die Schutzbleche abmontieren musste.


Mein Interesse an Rennrädern begann, wie wahrscheinlich den meisten Sportsfreunden in meiner Jugend. Früher war es etwas ganz Besonderes, wenn ein normaler Familienvater ein Rennrad besaß. Als ein Junge im Alter von 11 Jahren, war gar nicht darüber nachzudenken ein Rennrad zu besitzen, denn es war einfach kein Geld für ein solches Gefährt da. Mein Vater hat sich damals trotzdem einen langersehnten Wunsch erfüllt. Er kaufte sich 1986 bei Gerd Höni in Unna ein goldgelbes Peugeot Jubilé für damals ca. 800 DM. Ich hatte das Glück, dass mein Vater mir im gleichen Atemzug ein weiß-rotes Sportrad von Winora kaufte mit einer 5-Gang Positron Schaltung von Shimano. Das war für mich damals etwas ganz besonderes. So kam es, dass wir zusammen die ersten Radtouren in  Unna und Umgebung gemacht haben.